Tee

Donnerstag, September 29, 2005

Tee Warenkunde

Bei unseren Vorfahren waren Kräuter- und FrüchteTees fester Bestandteil der Hausapotheke. Sie wurden gegen alle möglichen Wehwehchen, vom Schnupfen bis zum verdorbenen Magen, erfolgreich eingesetzt. Weil einige Tees zudem angenehm aromatisch schmeckten, machten sie auch Karriere als gesunde Genussmittel und willkommene Alternative zu anderen Durstlöschern. Gegen den Durst und für die Gesundheit ist so manches Kraut gewachsen, wie Sie hier nachlesen können: KräuterTee Pfefferminze PfefferminzTee ist in Deutschland immer noch der beliebteste KräuterTee. Die botanische Bezeichnung ist Mentha [x] piperita. Gemäß den Leitsätzen für Tee und Teeähnliche Erzeugnisse muß der Gehalt an ätherischem Öl mindestens 0,6 % betragen. In Deutschland dürfen für PfefferminzTee nur die Mentha [x] piperita und nicht andere Arten, wie z.B. Mentha spicata (Spearmint) verwendet werden. Die beste Qualität besitzt die sogenannte Mitcham-Minze, die auch von Teekanne verarbeitet wird. Auf einem eigenen Versuchsgut am Chiemsee arbeitet Teekanne schon seit Jahren an der Verbesserung der Anbaumethoden und Qualität der Pfefferminze. Die Pfefferminze wird in Ost- und Südeuropa, Deutschland und in den USA angebaut. Nach der Ernte werden die Pfefferminzblätter getrocknet, um eine Fermentation zu vermeiden. Die Trocknung muss schonend erfolgen, um einen möglichst hohen Ölgehalt beizubehalten. Für die Teezubereitung werden hauptsächlich feingeschnittene Blattgrade verwendet. Die Pfefferminze belebt die Magentätigkeit und wirkt krampflösend bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen. Als Dampfbad mindert Pfefferminze Erkältungsbeschwerden. Die Pfefferminzernte Pfefferminze Kamille KamillenTee steht auf Platz zwei der Beliebtheitsskala der Deutschen. Die botanische Bezeichnung lautet Matricaria recutita L. Der Gehalt des ätherischen Öls sollte gemäß den Leitsätzen für Tee und Teeähnliche Erzeugnisse mindestens 0,2 % betragen. Kamille wird in Argentinien, Ägypten und in Süd-und Osteuropa angebaut. Die Kamillenblüten werden nach der Ernte in der Regel unter freiem Himmel getrocknet. Für die Teezubereitung werden die Blüten meist feingeschnitten. Ein Tipp: Kombiniert mit PfefferminzTee wird der Geschmack deutlich kräftiger. Probieren Sie es mal aus! Kamille wirkt entkrampfend, wundheilungsfördernd und entzündungshemmend. Sie ist sowohl beruhigend bei Magen-Darm-Verstimmungen als auch bei entzündlichen Erkrankungen der oberen Luftwege. Äußerlich wird die Kamille in Form von Bädern, Inhalationen und Spülungen gern bei Haut- und Schleimhautentzündungen eingesetzt. Kamille Fenchel FenchelTee nimmt in der Rangfolge der beliebtesten KräuterTees in Deutschland den fünften Rang ein. Die botanische Bezeichnung ist Foeniculum vulgare. Die Leitsätze für Tee und Teeähnliche Erzeugnisse verlangen einen ätherischen Ölgehalt von mindestens 1,0 %. Fenchel wird in Mittel-, Süd- und Osteuropa, sowie in Asien und Teilen Afrikas angebaut. Verwendet werden die Früchte. Zur Teezubereitung sollten die Fenchelfrüchte erst kurz vor dem Aufgießen geschnitten oder ganz ungeschnitten verwendet werden. Geschnittene Früchte verlieren schneller das in ihnen enthaltene ätherische Öl, wodurch der Geschmack nachlassen kann. Teekanne verarbeitet überwiegend ungeschnittene Fenchelfrüchte. Fenchel wirkt beruhigend auf den Magen- und Darmtrakt, sowohl bei Krämpfen, Übelkeit als auch bei Blähungen oder Bauchschmerzen. Bei Entzündungen der oberen Luftwege wirkt Fenchel sekretlösend.. Fenchel Brennessel Die botanische Bezeichnung ist Urtica dioica L.. Die Brennessel wird vor allem in Mittel- und Osteuropa angebaut, stammt aber auch zum großen Teil aus Wildvorkommen. Für die Teezubereitung werden hauptsächlich die getrockneten, feingeschnittenen Blattgrade verwendet. Brennessel wirkt als Tee vor allem entwässernd. Aus diesem Grund wird BrennesselTee zur Unterstützung von Diäten empfohlen. Außerdem wird die Brennessel auch zur unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Lindenblüten Lindenblüten werden in Europa und China geerntet. Für die Teezubereitung werden die getrockneten, feingeschnittenen Blütenstände von Tilia cordata und Tilia platyphyllos (Stein- und Silberlinde) verwendet, die aus Hochblättern und Blüten bestehen. Die Ernte der duftenden Lindenblüten ist schwierig, da diese einzeln mit der Hand gepflückt werden müssen. Heiß getrunken wirken Lindenblüten schweißtreibend, was die Heilung von Erkältungen und Grippe fördert. In der Volksmedizin wird LindenblütenTee auch bei Krämpfen, Husten, Schnupfen und Verschleimungen der Atemwege empfohlen. Bei Nervosität und Schlafstörungen sollen Lindenblüten beruhigend wirken. Lindenblüten Mate Die Mateblätter stamen vom Matestrauch Ilex paraguariensis. Der Strauch wird in Südamerika angebaut. Mate wird in Form von grünen, unbehandelten Blättern bzw. geröstet angeboten. Der coffeinhaltige MateTee wird meistens zur Unterstützung von Diäten getrunken, da Mate das Hungergefühl mindert und harntreibend wirkt. Zusätzlich regt Mate durch das enthaltene Coffein den Organismus an. Rotbusch Die botanische Bezeichnung des Rooibos-Strauches ist Asphalatus linearis. Der in letzter Zeit zunehmend beliebte Rotbusch wächst in Südafrika. Für die Teezubereitung werden hauptsächlich fermentierte (ähnlich SchwarzTee), junge Triebe und nadelartige Blätter des Strauches verwendet. Rotbusch-Tee enthält kein Koffein, ist magenfreundlich und enthält geringe Mengen verschiedener Mineralstoffe und Vitamin C. Er ist seit Jahrhunderten das Nationalgetränk Südafrikas und wird dort teilweise ähnlich getrunken wie bei uns Kaffee - mit Milch und Zucker. Es werden ihm dort viele gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Heute werden vielfach auch aromatisierte RotbuschTees angeboten. Weitere häufig für Tee verwendete Kräuter und Gewürze: Melisse, Verbene, Lemongras, Brombeerblätter, Zimt, Nelken, Ingwer etc. FrüchteTee Grundsätzlich gilt für FrüchteTees, dass sie fast immer in erster Linie aus drei Zutaten bestehen, die in vielen Fällen eine Basismischung darstellen: getrocknete Äpfel, Hibiskusblüten und Hagebuttenschalen. Häufig wird mit Aromastoffen ein Geschmack beigefügt, der die Basismischung geschmacklich abrunden soll. Hibiskus Die botanische Bezeichnung ist Hibiscus sabdariffa L. Die wichtigsten Anbaugebiete des Hibiskus sind der Sudan, Thailand, Ägypten und Mexiko. Die roten Außenkelche der Hibiskusblüte werden in der Regel in getrockneter, grob gebrochener oder fein geschnittener Form für FrüchteTeemischungen verwendet. Als Monoprodukt ist er als MalvenTee bekannt. Die empfindlichen Blüten müssen von Hand gepflückt und sofort getrocknet werden, damit sie ihr kostbares Aroma nicht verlieren. HibiskusTee zeichnet sich durch eine tiefrote Färbung aus. Der feinherbe, fruchtige Geschmack macht ihn zum idealen Erfrischungsgetränk. Hibiskus Hagebutte Der lateinische Bezeichnung der Hagebutte ist Rosae pseudofructus. Die Hagebutten wachsen im sonnigen Südeuropa und Osteuropa, in Asien und in Südamerika. Die roten, frischen Scheinfrüchte, die mehr Vitamin C enthalten als die Zitrusfrüchte, müssen in einem aufwendigen Verfahren maschinell "entkernt" und enthaart werden. Verwendet werden die getrockneten, grob gebrochenen oder fein geschnittenen Hagebuttenschalen. Die sogenannten Samen oder Kerne sind die eigentlichen Hagebuttenfrüchte. Daher spricht man bei den Hagebutten auch von Scheinfüchten. Hagebuttenschalen werden häufig für FrüchteTeemischungen zum Abrunden und Erreichen eines vollmundigen Geschmackes verwendet. Den angenehm säuerlichen Geschmack erhält HagebuttenTee durch die Zugabe von Hibiskusblüten. Hagebutte Apfel Die botanische Bezeichnung ist Malus sylvestris. Äpfel werden weltweit geerntet. Für Teemischungen werden ungeschälte, getrocknete, grob- oder feingeschnittene Apfelstücke verwendet. Gerne werden hier Wildäpfel genommen. Zitrusschalen Zitrusschalen kommen aus dem Nahen Osten und aus Afrika aber auch aus der Karibik. Verwendet werden die getrockneten Schalen. Die Zitrusschalen, die für FrüchteTees verwendet werden, stammen häufig von Orangen oder Zitronen. Diese werden den Teemischungen als Grob- oder Feinschnitt beigemischt. Der Geschmack wirkt sich angenehm erfrischend und aromatisch auf den Tee aus. Die Schalen, die in Teemischungen gelangen, stammen von unbehandelten Früchten. Aroniabeere Der botanische Name ist Aronia melanocarpa. Die Aroniabeeren kommen aus Nordamerika, Ost- und Südeuropa. Für Teemischungen werden die getrocknete Frucht oder Fruchtschalen (fein oder grob) verwendet. Die Frucht zeichnet sich durch einen herb säuerlichen Geschmack sowie einen besonders hohen Anthocyangehalt aus. In einigen Ländern wird Sie wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung sehr geschätzt. Weitere, für Teemischungen relevante Früchte sind z.B. Holunderbeeren, Schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Kirschen, Aprikosen, etc. Die Früchte werden den Teemischungen in getrockneter, feiner oder grob geschnittener Form beigemischt.